5. Technik
Fertigen wir einen Fokusstapel an, müssen wir ein paar Dinge beachten. Damit uns der Autofokus nicht dazwischen spielt, fokussieren wir grundsätzlich manuell. Fotografieren wir ein unbewegliches Objekt, können wir bequem ein
Stativ* aufbauen und in Ruhe auf unser Objekt fokussieren. Mit einem normalen Kameraobjektiv können wir nun einfach auf eine Stelle unseres Objektes scharfstellen, ein Foto machen, neu fokussieren, wieder ein Foto machen usw. Am besten bewegen wir uns mit der Schärfeebene von der Kamera weg, fokussieren also von vorne nach hinten.
Wenn wir jedoch ein
Makroobjektiv* nutzen, müssen wir etwas anders denken. Der „Fokusring“ an einem Makroobjektiv verändert den Abbildungsmaßstab, somit verändert sich also die Abbildungsgröße unseres Objekts. Um hier die Schärfenebene zu verschieben müssen wir den Abstand zwischen Objektiv und Objekt verändern. Arbeiten wir mit einem Stativ brauchen wir dazu einen
Makroschlitten*. Mit diesem können wir unsere Kamera nach vorne oder zurück fahren ohne den Bildausschnitt zu verändern. Wir brauchen aber nicht dringend ein Makroobjektiv, um kleine Dinge zu fotografieren. Die Standardobjektive der Kamerahersteller bieten durchaus auch einen nutzbaren Abbildungsmaßstab und durch die hohe Megapixelzahl heutiger Sensoren lässt sich auch ein Bildausschnitt problemlos vergrößern.
Es geht jedoch auch simpler und ohne spezielles Equipment. Gerade bei beweglichen Motiven, wie z.B. Insekten, bleibt uns oft keine Zeit Stativ und Schlitten aufzubauen. Hier ist jetzt eine ruhige Hand gefragt, denn wir können einen Fokusstapel auch freihändig schießen (Bild 3). Dafür legen wir den Fokus auf die Stelle unseres Makroobjektes, das der Frontlinse am nächsten ist, schießen ein Foto, beugen uns leicht nach vorne, machen wieder ein Foto usw. Wir verlagern die Schärfeebene also mit unserer Körperbewegung. Zugegeben, diese Technik verlangt etwas Übung, führt aber trotzdem zum Erfolg (Bild 4). Und moderne Software ist inzwischen ziemlich gut darin, seitliche Bewegungen auszugleichen. Was uns auch schon zum nächsten Punkt bringt: Die Bilder zusammen „stacken“.