Franco Fontana – Ein Pionier der Farbe und Abstraktion in der Fotografie

Franco Fontana (geb. 1933) ist ein italienischer Fotograf, der weithin als Pionier der Farbfotografie anerkannt ist. Sein innovativer Ansatz hat das Medium transformiert, indem er die Grenzen zwischen Fotografie und abstrakter Malerei verwischt hat. Seine Arbeiten zeichnen sich durch lebendige, gesättigte Farben und markante geometrische Kompositionen aus, die Landschaften und urbane Szenen auf ihre wesentlichen Formen reduzieren. Fontanas bleibendes Vermächtnis liegt in seinem frühen und unerschütterlichen Engagement für die Farbfotografie als eigenständige Kunstform. Er stellte konventionelle Wahrnehmungen zu einer Zeit in Frage, als das Medium für den künstlerischen Ausdruck weitgehend abgetan wurde.

Werdegang und Ausbildung: Der Weg eines autodidaktischen Innovators

Frühes Leben und unkonventioneller Einstieg

Franco Fontana wurde 1933 in Modena, Italien, geboren und begann 1961 mit dem Fotografieren. Ursprünglich arbeitete er als Dekorateur in einem Möbelgeschäft und als Innenarchitekt. Während dieser Zeit entdeckte er seine Leidenschaft für die Fotografie, die den Verlauf seines Lebens prägen sollte. 1961 trat er einem lokalen Amateurfotoclub bei.

Fontanas anfängliche Karriere als Dekorateur und Innenarchitekt deutet auf eine bereits vorhandene Sensibilität für Farbe, Form und räumliche Anordnung hin. Diese Elemente sind grundlegend für die Innenarchitektur. Als er zur Fotografie wechselte, prägte dieses inhärente Verständnis für visuelle Ästhetik auf natürliche Weise seine kompositorischen Entscheidungen und seinen kühnen Farbeinsatz, der zu seinem Markenzeichen wurde. Dies stellt eine direkte Verbindung zwischen seiner Ausbildung – auch wenn sie in der Fotografie informell war – und seinen späteren künstlerischen Schwerpunkten her.


 

Autodidaktischer Ansatz und frühe Experimente

Fontana wird als Autodidakt beschrieben. Er besaß keine formale Ausbildung in Fotografie, scheute sich aber nicht, "Fehler zu machen und daraus zu lernen". In seinen frühen 30ern begann er mit der Fotografie zu experimentieren, um "die Emotionen auszudrücken, die er beim Beobachten der Welt um sich herum empfand". Er legte den Grundstein für seine fotografische Praxis in den frühen 1960er Jahren, mehr als ein Jahrzehnt bevor die Farbfotografie in Mode kam und weithin akzeptiert wurde.

Die Tatsache, dass Fontana Autodidakt war , ist von entscheidender Bedeutung. Ohne formale akademische Zwänge konnte er eine einzigartige Bildsprache entwickeln, die unbelastet von traditionellen fotografischen Regeln oder der vorherrschenden Skepsis gegenüber der Farbfotografie als bildende Kunst war. Dieser Mangel an formaler Ausbildung förderte wahrscheinlich seinen experimentellen Geist und ermöglichte es ihm, "Fehler zu machen und daraus zu lernen" , was zu seinem bahnbrechenden abstrakten und minimalistischen Stil führte. Dies trug direkt zu seinem Status als Pionier bei.

Wichtige Meilensteine und internationales Debüt

Der Wendepunkt in Fontanas Karriere kam 1965, als er seine erste Einzelausstellung in der Società Fotografica Subalpina in Turin präsentierte.Es folgte eine weitere Einzelausstellung 1968 in der Galleria della Sala di Cultura in Modena. Seine Arbeiten wurden erstmals 1972 in Wien international ausgestellt, bevor er 1979 in die Vereinigten Staaten reiste. 1978 veröffentlichte er sein Debütbuch Skyline, das weithin gelobt wurde und einen Wendepunkt in der zeitgenössischen Fotografie darstellte, indem es den Weg für die "neue italienische Fotografie" ebnete.

Die relativ schnelle Abfolge von Einzelausstellungen (1965, 1968) und sein internationales Debüt (1972) nach Beginn seiner fotografischen Tätigkeit im Jahr 1961 deutet darauf hin, dass sein innovativer Stil frühzeitig erkannt und geschätzt wurde, trotz der damals vorherrschenden Vorurteile gegenüber der Farbfotografie. Dies legt nahe, dass seine Arbeit überzeugend genug war, um etablierte Normen zu überwinden, und ihn von Anfang an als bedeutende Persönlichkeit positionierte. Die Veröffentlichung von Skyline im Jahr 1978 festigte seinen Einfluss weiter, da explizit erwähnt wird, dass es die "zeitgenössische Fotografie neu definierte" und "den Weg für die 'neue italienische Fotografie' ebnete". Dies zeigt eine direkte kausale Beziehung zwischen seinen frühen Arbeiten und einer breiteren Verschiebung der fotografischen Ästhetik.


 

Künstlerischer Schwerpunkt: Die Poetik von Farbe und geometrischer Form

Pionier der Farbfotografie als bildende Kunst

Fontana ist ein Pionier der Farbfotografie, der seine künstlerische Forschung in den 1960er Jahren begann – ein Jahrzehnt bevor die Farbfotografie als kreatives Medium akzeptiert wurde. Er widmete seine gesamte Karriere der Entwicklung seiner einzigartigen Bildsprache durch Farbe. Er setzte sich für die Farbfotografie ein, zu einer Zeit, als sie oft verachtet wurde, da sie als rein kommerziell oder amateurhaft galt. Fontana lehnte diese Ansichten ab und nahm diese Ästhetik voll und ganz an.

Fontanas unerschütterliches Engagement für die Farbfotografie in den 1950er und 60er Jahren, als sie weitgehend als "nicht als bildende Kunst akzeptiert" und "oft verachtet" wurde, unterstreicht seine visionäre Haltung und seinen künstlerischen Mut. Dies war nicht nur eine ästhetische Wahl, sondern eine bewusste Herausforderung der vorherrschenden Hierarchie der Kunstwelt und eine Neudefinition dessen, was Fotografie sein konnte. Sein Erfolg in diesem Bestreben trug direkt zur breiteren Akzeptanz der Farbfotografie als legitimes künstlerisches Medium bei.

Charakteristischer Stil: Abstraktion, Geometrie und Minimalismus

Seine Fotografien zeichnen sich durch den kühnen Einsatz heller, gesättigter Farben aus, die abstrakte, geometrische Kompositionen schaffen, die fast unwirklich wirken. Er destilliert Naturlandschaften zu markanten geometrischen Kompositionen, die an die Gemälde des Abstrakten Expressionismus erinnern. Er nahm Minimalismus und Farbe an, die zu seiner bekannten Bildsprache wurden. Seine Arbeit wurde als "dialektischer Landschaftsbau" beschrieben, bei dem Objekte Realismus und Dreidimensionalität verlieren und sich in abstrakte Gemälde verwandeln. Kritiker bemerken seine Meisterschaft in "schimmernden, hellen Farben, ebenen Kompositionen und geometrischen Formen".

Die wiederkehrende Beschreibung von Fontanas Werk als "abstrakte Kunst" oder "Gemälde, die mit einer Kamera geschaffen wurden" ist ein zentraler interpretatorischer Kommentar. Dies ist nicht nur ein beiläufiger Vergleich; es spiegelt seine bewusste künstlerische Absicht wider, die Kamera nicht nur zur Dokumentation der Realität zu nutzen, sondern abstrakte Kompositionen zu schaffen, die sich auf Form und Farbe konzentrieren, ähnlich wie ein Maler auf einer Leinwand. Dies hebt seine Fotografie über die reine Darstellung hinaus und positioniert sie innerhalb des Diskurses der abstrakten Kunst.


 

 

Einfluss der Malerei und künstlerische Vision

Er wurde von der Malerei beeinflusst, wobei seine Werke Merkmale der abstrakten Kunst und des Minimalismus widerspiegeln, die in den 1960er Jahren im Trend lagen. Er ließ sich von abstrakten expressionistischen Künstlern wie Mark Rothko und Barnett Newman inspirieren. Seine Landschaften erinnern an Rothkos und Newmans transzendente Farbverhältnisse. Seine Stadtlandschaften können mit Kompositionen von Pionieren der modernen Abstraktion wie Kasimir Malewitsch, Piet Mondrian und Theo van Doesburg mithalten. Er zitiert oft Paul Klee: "Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich treffen", und fügt hinzu: "Farbe ist auch eine physiologische Empfindung".

Fontanas expliziter Einfluss durch abstrakte Maler ist eine tiefgreifende Erkenntnis. Sie deutet darauf hin, dass sein künstlerisches Projekt nicht auf die Geschichte der Fotografie beschränkt war, sondern sich intensiv mit breiteren kunsthistorischen Bewegungen auseinandersetzte. Indem er sich auf den abstrakten Expressionismus und Minimalismus bezog, legitimierte er die Fotografie als Medium, das in der Lage ist, dieselben grundlegenden künstlerischen Anliegen wie die Malerei zu erforschen, und brach so traditionelle disziplinäre Barrieren auf. Sein philosophischer Ansatz zur Farbe, wie er durch Klees Zitat zum Ausdruck kommt unterstreicht zusätzlich seine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Medium jenseits der bloßen visuellen Erfassung.

Einzigartiger Ansatz bei Komposition, Licht und "Keine Bearbeitung"

Er extrahiert wesentliche Informationen aus seinen Motiven (Landschaften, Wasserlandschaften, Stadtlandschaften) in einem Prozess zunehmender Abstraktion. Sein Prozess komprimiert die dreidimensionale Realität in eine zweidimensionale Ebene und zwingt den Betrachter, das Bild als autonome Einheit zu sehen, nicht als Spiegel der Realität. Fontana ist sehr bekannt dafür, seine Fotos nicht zu bearbeiten. Die surreale Qualität seiner Bilder wird in der Kamera durch sorgfältige Beobachtung von Licht, Farbe und Komposition erreicht. Er besitzt ein unglaubliches Gespür für Farbe und fängt Veränderungen basierend auf Licht und Schatten sowie Farbkontrasten ein. Seine Kompositionen erzielte er, indem er auf perfekte Bedingungen wartete, z.B. auf die Ausrichtung von Wolken oder spezifisches Licht.

Das Prinzip der "Nicht-Bearbeitung" ist ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal und eine starke Aussage über seine künstlerische Integrität und Meisterschaft. In einer Ära, in der die Nachbearbeitung allgegenwärtig ist, hebt Fontanas Engagement, die perfekte Szene in der Kamera einzufangen, seine Arbeit hervor. Es impliziert immense Geduld, ein tiefes Verständnis für Licht und Farbe und ein unerschütterliches Engagement für seine Vision. Dies bekräftigt die Vorstellung, dass seine Fotografien keine manipulierten Darstellungen sind, sondern vielmehr akribisch beobachtete und gerahmte "Realitäten", wie sie durch seine einzigartige Perspektive gesehen werden. Dies widerspricht direkt der Annahme, dass eine solche surreale Schönheit umfangreiche Bearbeitung erfordern muss.

Vielfältige Sujets und Serien

Fontanas Erforschung von Farbe und Licht erstreckt sich über Stadtlandschaften hinaus auf eine Vielzahl anderer Sujets, darunter Stadtarchitektur, Porträts, Mode und Aktfotografie. Er fotografierte Naturlandschaften weltweit und destillierte sie zu markanten geometrischen Kompositionen. In Stadtlandschaften zoomte er auf bestimmte Abschnitte, wo sich mehrere Objekte überlappen, wodurch die Tiefenwahrnehmung verschwand, um Farben und geometrische Ordnung zu betonen. Er entwickelte das "Konzept der Linie". Zu seinen Serien gehört "presenza assenza", die sich auf Schatten konzentriert und Geometrie, Symmetrie und Farbverhältnisse mit einem menschlichen Element erforscht. Er untersuchte auch den ständigen Kreislauf von Verfall und Reparatur in der gebauten Welt sowie das skurrile Zusammenspiel von Straßenmarkierungen.


 

Franco Fontana. Una retrospettiva. Ediz. a colori*

  • „Retrospettiva“ ist der begleitende Katalog zur umfangreichen Ausstellung, die am 12. Dezember 2024 im Museo dell’Ara Pacis in Rom eröffnet wurde. Kuratiert wurde sie von Jean-Luc Monterosso, einem der Gründer der Maison Européenne de la Photographie und deren Direktor von 1996 bis 2018.
  • Farbe und Geometrie. Mithilfe dieser beiden „Hebel“, die Fontana meisterhaft beherrscht, stellen die Fotografien seiner Landschaften nicht nur die Realität dar, sondern schaffen eine Abstraktion aus kräftigen Farben, satten Kontrasten sowie klaren und markanten Linien. In einer Zeit, in der Abstraktion fast ausschließlich in Schwarz-Weiß gesucht wurde, erfand Fontana eine neue, elegante und einzigartige Bildsprache, die sofort weltweite Anerkennung fand.
  • Mit einem Rundgang durch 150 Fotografien zelebriert „Retrospettiva“ das Werk eines großen, genialen Künstlers.

Franco Fontana ist einer der international bekanntesten zeitgenössischen italienischen Fotografen.


 

Wichtige Werke und Serien: Ikonische Beiträge zur Fotografie

Schlüsselwerke und ikonische Serien

Skyline (1978), sein Debütbuch, wurde weithin gelobt und markierte einen Wendepunkt in der zeitgenössischen Fotografie, indem es den Weg für die "neue italienische Fotografie" ebnete. Ein ikonisches Werk ist Puglia, 1978, das seinen neuen Ansatz in der Landschaftsfotografie symbolisiert. Es ist ein minimalistisches Bild von Himmel, Wolken und einem Feld goldener Ernte, das durch präzise Ausrichtung und Farbkontraste in der Kamera erzielt wurde.

Zu seinen Stadtlandschaften gehören Beispiele wie Asphalt, Lecco, Italien, 1999 (aus der Asphalt-Serie), Los Angeles, 1990, Los Angeles, Mondrian, 1991, Urban Landscape, Houston, 1985, Asfalto, Bologna, 1985 und Urban Landscape, Phoenix, 1979.1 Diese Werke verwandeln vertraute urbane Szenen in lebendige, abstrakte Visionen. Neben Puglia umfassen seine Naturlandschaften Basilicata, 1975 und Basilicata, 1978 , Marche, 1999 und Landscape, 1985. Er reiste weltweit, um surreale Naturlandschaften einzufangen. Auch Seestücke wie Seascape, Ibiza, 1972 und Seascape, Adriatico, 1990 sind Teil seines Œuvres. Seine Erforschung diskreter Sinnlichkeit in weiblichen Akten, insbesondere in seinen Polaroid-Arbeiten, ist ebenfalls bemerkenswert. Eine seltene Ausnahme in seinem überwiegend farbigen Werk sind die Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Contact-Serie, die Teil eines Auftrags von Ralph Gibson für sein Projekt Contact: Theory im Jahr 1979 waren. Darüber hinaus zeugen Polaroids und Collagen, die in Ausstellungen gezeigt wurden, von seiner experimentellen Seite.

Obwohl Fontana für seine Landschaften bekannt ist, zeigen die verfügbaren Informationen sein umfangreiches Werk in urbanen Szenen, Seestücken, Akten und sogar einer seltenen Schwarz-Weiß-Serie. Diese Vielfalt der Sujets, kombiniert mit seiner konsequenten Anwendung abstrakter, geometrischer und farbzentrierter Prinzipien, demonstriert die Universalität und Robustheit seiner künstlerischen Vision. Es zeigt, dass seine "Bildsprache" nicht auf ein Genre beschränkt ist, sondern eine grundlegende Art ist, die Welt zu sehen und zu interpretieren, unabhängig vom Thema.


 

Erfolge und Auszeichnungen: Eine gefeierte und einflussreiche Karriere

Umfangreiche Ausstellungsgeschichte

Franco Fontana hat an über 400 Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit teilgenommen. Bemerkenswerte Ausstellungsorte sind das Europäische Haus der Fotografie (Paris), das Nationale Museum der Schönen Künste (Buenos Aires), das Tokyo Metropolitan Museum of Photography, das Centre of Photography Scavi Scaligeri (Verona) und der Palazzo Reale (Mailand). Jüngste Ausstellungen zu seinem 90. Geburtstag umfassen "Franco Fontana: Urbani" in der Atlas Gallery in London und "Franco Fontana: Retrospective" im Ara Pacis Museum (Rom).

Die schiere Anzahl von über 400 Ausstellungen und deren globale Verbreitung ist ein starker Indikator für Fontanas produktives Schaffen und seine weitreichende internationale Anerkennung. Diese anhaltende Präsenz in der Kunstwelt über Jahrzehnte hinweg bedeutet nicht nur kritische Anerkennung, sondern auch eine kontinuierliche Nachfrage nach seinen Werken, was seinen Status als bedeutende und dauerhafte Persönlichkeit in der zeitgenössischen Fotografie festigt.


 

 

Tabelle 1: Ausgewählte wichtige Ausstellungen von Franco Fontana

Jahr Ausstellungstitel Veranstaltungsort Stadt/Land Typ
1965 Erste Einzelausstellung Società Fotografica Subalpina Turin, Italien Einzel
1968 Einzelausstellung Galleria della Sala di Cultura Modena, Italien Einzel
1972 Erste internationale Ausstellung Wien, Österreich Einzel
2024 Franco Fontana: Urbani Atlas Gallery London, UK Retrospektive
2024–2025 Franco Fontana: Retrospective Ara Pacis Museum Rom, Italien Retrospektive
Diverse Europäisches Haus der Fotografie Paris, Frankreich Gruppe/Einzel
Diverse The National Museum of Fine Arts Buenos Aires, Argentinien Gruppe/Einzel
Diverse Tokyo Metropolitan Museum of Photography Tokio, Japan Gruppe/Einzel
Diverse Centre of Photography Scavi Scaligeri Verona, Italien Gruppe/Einzel
Diverse Palazzo Reale Mailand, Italien Gruppe/Einzel

 

Renommierte Auszeichnungen und Ehrungen

Fontana erhielt im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Zu den wichtigsten Auszeichnungen gehören:

Tabelle 2: Bemerkenswerte Auszeichnungen und Ehrungen von Franco Fontana

Jahr Auszeichnung Verleihende Institution/Ereignis Ort
1974 Kodak Photobucpreis Photokina di Colonia
Köln, Deutschland
1983 Prix 1983 - Farbfoto Kalender
Stuttgart, Deutschland
1984 XXVIII Ragno d'Oro - UNESCO award in Arts UNESCO Modena, Italien
1989 Premio della Cultura Presidenza del Consiglio dei Ministri Rom, Italien
1990 The 150 Years of Photography Photographer Award Photographic Society of Japan Tokio, Japan
1991 Premio Friuli Venezia Giulia Gorizia, Italien
1992 Premio fotografico Città di Venezia Venedig, Italien
1993 Premio Città di Sorrento per la fotografia Sorrent, Italien
1993 Premio Guitarra 1993
Córdoba, Spanien
1994 Premio Pisa per la Fotografia Ateneo pisano Pisa, Italien
1995 Premio FIAF - Maestro Fotografo Italiano FIAF Turin, Italien
1995 Premio “Friuli Venezia Giulia per la fotografia”
Spilimbergo, Italien
1998 Premio “Una vita per la fotografia”
Benevento, Italien
2000 Premio “Ciliegia d'oro” Vignola, Italien
2000 Commendatore per meriti artistici della Repubblica Republik Italien Modena, Italien
2006 Laurea Magistrale ad Honorem in Design eco compatibile Politecnico di Torino Turin, Italien
2011 Premio Mediterraneum per la fotografia Med Photo Fest Catania, Italien
2014 Socio onorario Accademia Nazionale di Scienze Lettere e Arti Modena, Italien
2016 Premio Gruppo del Colore Turin, Italien
2016 Laurea Honoris Causa in Fotografia LABA Libera Accademia di Belle Arti Brescia, Italien
2021 Premio Hemingway

 

Der Erhalt mehrerer Ehrendoktortitel von angesehenen Institutionen wie dem Politecnico di Torino und der LABA Libera Accademia di Belle Arti sowie staatlicher Ehrungen wie "Commendatore per meriti artistici della Repubblica" ist für einen Autodidakten besonders bedeutsam. Dies zeigt, dass seine Beiträge über die bloße künstlerische Produktion hinausgehen; sie wurden von akademischen und staatlichen Stellen als von tiefgreifender theoretischer und kultureller Bedeutung anerkannt. Dies validiert seine Pionierrolle und seinen Einfluss auf das Gebiet der Fotografieausbildung und die nationale Kultur.

Kommerzielle Kooperationen und breiterer kultureller Einfluss

Seine Bilder wurden in Werbekampagnen für weltweit bekannte Marken wie Fiat, Volkswagen, Sony, Volvo, Canon, Kodak, Snam, Robe Di Kappa, MaxMara, Versace und Swissair verwendet. Er arbeitete mit großen Magazinen wie Time, Life, Vogue USA, Vogue France, Venerdì Di Repubblica, Sette Del Corriere Della Sera, Panorama, Class und Zeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der New York Times zusammen. Seine Arbeiten wurden auch für Jazz-Albumcover des ECM-Labels verwendet. Er hat über 100 Bücher veröffentlicht und war Kunstdirektor des Toscana Fotofestivals.

Fontanas umfangreiche kommerzielle Kooperationen mit globalen Marken und großen Publikationen zeigen, dass sein hochkünstlerischer, abstrakter und farbbetonter Stil nicht auf Kunstgalerien beschränkt war, sondern auch in der kommerziellen Sphäre eine erhebliche Resonanz und Nützlichkeit fand. Dies deutet auf einen breiteren kulturellen Einfluss hin, bei dem seine Ästhetik die populäre visuelle Kultur beeinflusste und möglicherweise sogar die künstlerische Qualität der Werbung erhöhte, was seinen Einfluss über traditionelle Kunstgrenzen hinaus festigte.


 

Weltweite Sammlungen: Globale Präsenz in renommierten Institutionen

Globale Reichweite seiner Werke

Fontanas Fotografien befinden sich in großen Sammlungen auf der ganzen Welt. Seine Arbeiten sind in etwa 60 Museumssammlungen weltweit vertreten, und seine Bilder sind in über fünfzig öffentlichen und privaten, italienischen und internationalen Galerien gesammelt.

Prominente Museums- und Institutionensammlungen

Tabelle 3: Prominente öffentliche Sammlungen von Franco Fontanas Werken

Institution Stadt Land Region
The Museum of Modern Art (MoMA) New York USA Nordamerika
International Museum of Photography and Film, George Eastman House Rochester USA Nordamerika
Fine Arts Museums of San Francisco San Francisco USA Nordamerika
Museum of Art Norman USA Nordamerika
University of Texas Austin USA Nordamerika
Victoria and Albert Museum (V&A) London UK Europa
Bibliothèque Nationale Paris Frankreich Europa
Maison Européenne de la Photographie Paris Frankreich Europa
Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris Paris Frankreich Europa
Ludwig Museum Köln Deutschland Europa
Musée de la Photographie Arles Frankreich Europa
Stedelijk Museum Amsterdam Niederlande Europa
Schweizerische Stiftung für die Fotografie Winterthur Schweiz Europa
Finnish Museum of Photography Helsinki Finnland Europa
Puschkin-Museum der Schönen Künste Moskau Russland Europa
Tokyo Metropolitan Museum of Photography Tokio Japan Asien
National Gallery Peking China Asien
The Israel Museum Jerusalem Israel Asien
The Australian National Gallery Melbourne Australien Australien
Museo de Arte de São Paolo São Paulo Brasilien Südamerika
The National Museum of Fine Arts Buenos Aires Argentinien Südamerika

 

Die Präsenz von Fontanas Werken in einer so großen und geografisch vielfältigen Auswahl an renommierten Institutionen ist ein starker Indikator für seine globale Anerkennung und seine Integration in den Kanon der modernen und zeitgenössischen Kunstfotografie. Die Aufnahme in Institutionen wie das MoMA und das V&A bedeutet, dass seine künstlerischen Beiträge nicht nur von einem Nischenpublikum geschätzt werden, sondern als grundlegend und historisch bedeutsam innerhalb der breiteren Kunstgeschichte gelten. Diese weit verbreitete institutionelle Sammlung bestätigt seine Pionierleistungen in Farbe und Abstraktion.

Fazit: Franco Fontanas bleibendes Erbe in der modernen Fotografie

Franco Fontana ist eine monumentale Figur, die die Grenzen der Fotokunst neu definiert hat, insbesondere durch seine kühne Hinwendung zur Farbe, als diese weitgehend abgetan wurde. Sein autodidaktischer Weg führte zu einer unverwechselbaren Bildsprache, die die Realität in abstrakte, geometrische Kompositionen verwandelt und die Lücke zwischen Fotografie und Malerei schließt. Sein Engagement für die "Nicht-Bearbeitung" seiner Bilder unterstreicht seine Meisterschaft in der In-Kamera-Komposition und im Umgang mit Licht, wodurch seine surrealen Bilder zu einem Zeugnis seiner Vision und nicht der Postproduktion werden.

Fontanas produktive Karriere, geprägt von über 400 Ausstellungen und zahlreichen internationalen Auszeichnungen, sowie seine Präsenz in bedeutenden globalen Sammlungen, festigt seinen Platz in der Kunstgeschichte. Sein Werk inspiriert und fordert weiterhin Wahrnehmungen heraus, indem es eine "neue Perspektive" auf die Welt bietet und die Betrachter an die "seltsamen, faszinierenden und surreal schönen" Aspekte des täglichen Lebens erinnert. Sein Einfluss reicht über die bildende Kunst hinaus und prägt die kommerzielle Fotografie, das Design und die visuelle Kultur.

Ein Zitat von Fontana lautet: „Um einen Satz aus dem Fürsten von Salina in 'Der Leopard' zu zitieren: 'Alles muss sich ändern, damit alles so bleibt, wie es ist'“. Dies, kombiniert mit der Aussage, dass seine Fotografie in einer "schnelllebigen Welt" "die Bedeutung und Schönheit des Lebens widerspiegelt", deutet auf eine tiefgreifende, fast philosophische Zeitlosigkeit seines Werkes hin. Trotz sich entwickelnder fotografischer Technologien und Trends bleiben Fontanas künstlerische Grundprinzipien – das Zusammenspiel von Farbe, Form und Licht, um zugrunde liegende Strukturen aufzudecken – universell resonant. Dies bedeutet, dass seine Kunst flüchtige Trends überwindet und eine stabile und kontemplative Vision bietet, die über Generationen hinweg relevant und wirkungsvoll bleibt und sein bleibendes Erbe festigt.


 

Franco Fontanas abstrakte Landschaften

  • Entstehungsorte
  • Entstehungsprozess und Technik

 

Franco Fontanas abstrakte Landschaften entstanden durch einen einzigartigen Ansatz, der sich auf die Transformation der Realität direkt in der Kamera konzentriert, ohne nachträgliche Bearbeitung. Er reiste dafür weltweit, wobei er sowohl ländliche als auch urbane Umgebungen als sein "Studio" betrachtete.

Entstehungsorte:

Fontana fotografierte sowohl Naturlandschaften als auch Stadtlandschaften an verschiedenen Orten:

● Naturlandschaften: Er ist besonders bekannt für seine Aufnahmen in seiner Heimat Italien, darunter Regionen wie Apulien (Puglia) und Basilikata (Basilicata). Apulien, beispielsweise, zog ihn wegen seiner spartanischen Landschaft mit weiten, offenen Flächen an, die sich perfekt eigneten, um die wesentlichen Formen und Muster des Landes hervorzuheben. Er reiste aber auch weltweit, um surreale Naturlandschaften einzufangen.

● Stadtlandschaften: Seine urbanen Kompositionen entstanden in Städten wie Lecco (Italien) , Los Angeles , Houston , Bologna , Phoenix , Paris und Tokio .

● Seestücke: Auch Seestücke, etwa von Ibiza und der Adria (Adriatico) , gehören zu seinem Werk.

Entstehungsprozess und Technik:

Fontanas Methode, abstrakte Landschaften zu schaffen, ist eng mit seiner künstlerischen Philosophie verbunden, das Unsichtbare im Sichtbaren zu offenbaren.

1. Keine Nachbearbeitung: Ein entscheidendes Merkmal seiner Arbeit ist, dass er seine Fotos nicht bearbeitet . Die surreale und abstrakte Qualität seiner Bilder wird direkt in der Kamera erzielt. Dies erfordert immense Geduld und ein tiefes Verständnis für Licht und Komposition.

2. Sorgfältige Beobachtung: Er wartete auf die perfekten Bedingungen, wie die Ausrichtung von Wolken oder spezifisches Licht, um seine Kompositionen zu erzielen. Er besitzt ein unglaubliches Gespür für Farbe und fängt Veränderungen basierend auf Licht und Schatten sowie Farbkontrasten ein.

3. Reduktion und Abstraktion:
○ Naturlandschaften: Er destilliert Naturlandschaften zu markanten geometrischen Kompositionen, die an abstrakte expressionistische Gemälde erinnern. Er extrahiert die wesentlichen Informationen aus seinen Motiven in einem Prozess zunehmender Abstraktion.
○ Stadtlandschaften: Statt Gebäude oder Objekte in ihrer Gesamtheit abzubilden, zoomte Fontana auf bestimmte Abschnitte, wo sich mehrere Objekte überlappen. Dadurch verschwindet die Tiefenwahrnehmung, und alles wird flach, um Farben und geometrische Ordnung zu betonen. Er konzentrierte sich auf die Dynamik zwischen Raum, Volumen und Form.

4. Transformation der Realität: Sein Prozess komprimiert die dreidimensionale Realität in eine zweidimensionale Ebene. Dies zwingt den Betrachter, das Bild als autonome Einheit zu sehen, nicht als bloßen Spiegel der Realität. Seine Werke sind so gestaltet, dass sie nicht die Realität repräsentieren , sondern selbst Realität sind , indem sie die Welt aus seiner einzigartigen, sonst geheimen Perspektive zeigen.

5. Einfluss der Malerei: Fontana wurde stark von der Malerei beeinflusst, insbesondere vom Abstrakten Expressionismus und Minimalismus der 1960er Jahre. Künstler wie Mark Rothko und Barnett Newman inspirierten ihn zu seinen transzendenten Farbverhältnissen. Seine Stadtlandschaften können mit Kompositionen von Pionieren der modernen Abstraktion wie Kasimir Malewitsch, Piet Mondrian und Theo van Doesburg mithalten. Durch diese akribische Herangehensweise und sein tiefes Verständnis für Farbe und Form gelang es Franco Fontana, Fotografien zu schaffen, die oft mit Gemälden verwechselt werden und die Grenzen des Mediums neu definieren.


 

Franco Fontanas Equipment

  • 35-mm-Kamera
  • Drei Objektive

 

Franco Fontana, ein Meister der Farbfotografie, nutzte für seine ikonischen abstrakten Landschaften und urbanen Kompositionen überraschend einfaches Equipment, um seine einzigartige Vision zu verwirklichen.

Er arbeitete hauptsächlich mit 35-mm-Kameras . Anfänglich nutzte er als Amateur eine kleine Pentax 35mm Kamera . 2 Mit dem Aufkommen von Autofokus-Kameras wechselte er zur Canon EOS 1 Filmkamera . Es wird betont, dass er seine beeindruckenden Werke mit "ziemlich einfacher" Ausrüstung schuf.

Für 95 % seiner berühmtesten Aufnahmen verwendete Fontana lediglich drei Objektive :

● Ein 17–35mm Zoomobjektiv

● Ein 35–350mm Zoomobjektiv

● Ein 14mm Festbrennweitenobjektiv

Besonders bekannt ist sein Einsatz von Teleobjektiven (wie dem 35–350mm), um seine Kompositionen in Farbbänder zu "glätten", wodurch die Tiefenwahrnehmung verschwand und der Raum mehrdeutig wurde, was seinen Fotos eine malerische Qualität verlieh. Er variierte jedoch auch seine Brennweiten und nutzte in einigen Sequenzen auch Weitwinkelobjektive, möglicherweise ein 28mm.

Fontana betrachtete die Welt als sein Studio und erreichte die surreale Qualität seiner Bilder direkt in der Kamera durch sorgfältige Beobachtung von Licht, Farbe und Komposition, ohne umfangreiche Nachbearbeitung.


 

Quellen


 

 

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Stefano Paterna
Reisefotograf aus Leidenschaft, Autor und Dozent. Er gibt sein Wissen und seine Erfahrungen an Hobbyfotografen weiter – in Fotokursen vor Ort und auf ausgewählten Fotoreisen. Autor der Bücher Urbane Fotografie, Die Fotoschule in Bildern - Fotografieren auf Reisen, Fotoscout Venedig und Fotoscout Köln. Markenbotschafter für Kase Filters Deutschland.

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