Mit digitaler Bildbearbeitung noch mehr aus den eigenen Fotos herausholen


Gastbeitrag von Timm Heindrich

Wer kennt es nicht? Das Foto ist fast perfekt gelungen und doch gibt es einige kleine Dinge, die das Gesamtbild letztendlich stören. Zum Glück kann heute jeder seinen Bilder auf die Sprünge helfen und kleine Fehler mit der Hilfe von digitaler Bildbearbeitung korrigieren. Anfänger sollten sich von den vielen Funktionen eines Bildbearbeitungsprogrammes dabei nicht abschrecken lassen. Der Einstieg ist einfacher als man denkt und mit ein paar nützlichen Werkzeugen lassen sich bereits schon sehr gute Erfolge erzielen.

Kleine Mittel, die große Wirkungen erzielen

Um seinen Bilder den letzten Schliff zu verpassen, benötigt man oftmals nur eine Hand voll Werkzeuge. Sehr nützlich ist beispielsweise die Möglichkeit, den Bildausschnitt nachträglich anzupassen. Nicht selten kommt es vor, dass beim Schießen des Fotos der Ausschnitt nicht ganz perfekt passt. In solchen Fällen kann man mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm nachhelfen. Das passende Werkzeug ist in fast jedem Programm vorhanden und funktioniert in der Regel nach dem selben Prinzip. Mit der Maus zieht man ein Rechteck über den gewünschten Ausschnitt des Bildes und lässt den Rest abschneiden.

Helligkeit und Kontrast können ebenfalls nachträglich angepasst werden, ohne dass viel Aufwand notwendig ist. Das passende Mittel dazu ist die sogenannte Gradationskurve. In dieser werden die Helligkeitsmerkmale des Bildes in einem Diagramm dargestellt, welches durch den Nutzer per Mausklick verändert werden kann. Ähnlich nützlich sind zudem Werkzeuge, um farbliche Anpassung zu treffen. Dies kann zum einen aus Notwendigkeit geschehen, weil das Bild einen Farbstich bekommen hat, oder aber aus künstlerischer Sicht, um das Foto vielleicht zu verfremden. Für die farbliche Anpassung stehen in vielen Programmen gleich mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Ein manueller Weißabgleich kann beispielsweise dabei helfen, wenn dieser bei der Kamera womöglich schief gegangen ist. Auch über die Farbsättigung lässt sich oftmals sehr viel erreichen. Für künstlerische Aufnahmen steht zudem die Möglichkeit zur Verfügung, Farben vollständig zu entfernen und so ein stilvolles Schwarz-Weiß-Bild zu erschaffen.

Wer etwas detaillierter in die Bildbearbeitung eintauchen möchte, der sollte sich darüber hinaus mit der Bildretusche beschäftigen. Mit modernen Bildbearbeitungsprogrammen kann man heute problemlos viele störende Dinge in Fotos entfernen oder anpassen. Gerade bei Porträts kommt die Retusche vielfach zum Einsatz, um beispielsweise Pickel oder Falten verschwinden zu lassen.

Bildbearbeitung

Das passende Programm für Einsteiger in die Bildbearbeitung

Mit der digitalen Bildbearbeitung kann man seine Fotos auf vielfache Weise verbessern, allerdings gilt es im Vorfeld, erst einmal das passende Programm zu finden. Bei der Wahl können verschiedene Faktoren entscheidend sein. Will man erst einmal einen Überblick der wichtigsten Features und Unterschiede von kostenpflichtigen Programmen haben, lohnt sich ein Blick auf die Netzsieger-Ratgeberseite zum Thema Bildbearbeitung. Für Experten beziehungsweise angehende Experten ist das Programm Lightroom von Adobe die ideale Wahl. Lightroom ist speziell für DSLR-Fotografien ausgelegt und eignet sich nicht nur allein aufgrund seiner guten Bildbearbeitungsmöglichkeiten. Es bietet darüber hinaus auch hervorragende Möglichkeiten, um Bildarchive zu verwalten. Gerade für Einsteiger können die vielen Funktionen zu Beginn etwas unübersichtlich sein, nach einer Einarbeitungszeit gehen die verschiedenen Features jedoch schnell von der Hand.

Etwas weiter verbreitet, und meist als typisches Programm für Bildbearbeitungen genutzt, ist Adobe Photoshop. Es bietet gerade für Hobbyfotografen eigentlich alle Features, die man von einem Bildbearbeitungsprogramm erwartet, benötigt bei Anfängern jedoch ebenfalls etwas Einarbeitungszeit. Sowohl Lightroom als auch Photoshop sind kostenpflichtige Programme, sodass man für deren Nutzung Geld investieren muss. Dabei besteht die Möglichkeit, entweder eine feste Version zu kaufen oder einen Abodienst zu nutzen. Bei Letzterem zahlt der Nutzer für das jeweilige Programm einen festen Beitrag im Monat an Adobe und erhält dafür immer die neuste Version mit regelmäßigen Updates.

Wer kein Geld für die Software zur Bildbearbeitung ausgeben möchte, für den dürfte das Programm GIMP eine Alternative darstellen. GIMP kann kostenfrei heruntergeladen und genutzt werden und ist gerade für den totalen Einsteiger durchaus eine gute Wahl. Im Vergleich zu den kostenpflichtigen Programmen kommt GIMP zwar nicht auf den gleichen Funktionsumfang, bietet jedoch alle grundlegenden Mittel, um seine Bilder digital zu bearbeiten. Als Einstieg ist es daher in jedem Falle zu empfehlen. Wer sich später stärker mit dem Thema digitale Bildbearbeitung beschäftigen möchte, sollte dann jedoch auf ein umfangreicheres Programm wie Photoshop oder Lightroom umsteigen.

Stefano Paterna
Reisefotograf aus Leidenschaft, Autor und Dozent. Er gibt sein Wissen und seine Erfahrungen an Hobbyfotografen weiter – in Fotokursen vor Ort und auf ausgewählten Fotoreisen. Autor der Bücher Urbane Fotografie, Die Fotoschule in Bildern - Fotografieren auf Reisen, Fotoscout Venedig und Fotoscout Köln. Markenbotschafter für Kase Filters Deutschland.

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