4. RAID-Level
RAID bedeutet „Redundant Array of Independent Disks”, also „Redundante Anordnung unabhängiger Festplatten“. Dabei werden mehrere physische Speicher zu einem logischen Laufwerk zusammengeschlossen, was zu einem höheren Datendurchsatz und/oder höheren Ausfallsicherheit führt. Je nach Beschaffenheit das RAID kann eine Festplatte ausfallen ohne dass es zu einem Datenverlust kommt. Man unterscheidet dabei verschiedene RAID-Level, die gängigsten möchte ich hier kurz vorstellen:4.1 RAID 0
RAID 0
Bei einem RAID 0 werden alle beteiligten Festplatten zu einem großen Volume verbunden (aus drei 1-TB-Festplatten wird ein 3-TB-Laufwerk). Eine Datei wird dabei gleichmäßig über die Festplatten verteilt. Dadurch, dass die Festplatten parallel arbeiten wird ein erhöhter Datendurchsatz erreicht. Fällt jedoch eine der Festplatte aus, kommt es zum Datenverlust und unsere Datei kann nicht wiederhergestellt werden. Dieses RAID-Level eignet sich nur für Systeme bei denen hoher Datendurchsatz gefragt ist, nicht jedoch eine hohe Ausfallsicherheit.4.2 RAID 1
Ein RAID 1 ist der Verbund von mindestens zwei Festplatten. Dabei werden auf beiden Festplatten die gleichen Daten gespeichert (Spiegelung). Fällt eine der Festplatten aus, können sämtliche Daten aus der anderen Festplatte wiederhergestellt werden. Dieses RAID bietet eine sehr hohe Ausfallsicherheit, denn zum Datenverlust kommt es erst, wenn alle Festplatten eines Systems ausfallen. Der Nachteil ist jedoch der Verlust an Speicherkapazität, aus zwei 1-TB-Festplatten wird nur ein 1-TB-Laufwerk. Ein RAID 1-System ist dabei immer nur so groß wie die kleinste beteiligte Festplatte.4.3RAID 10
Wie die Zahl schon vermuten lässt, ist ein RAID 10 eine Kombination eines RAID 0 und eines RAID 1. Dafür werden mindestens vier Festplatten benötigt. Jeweils zwei davon werden zu einem RAID 1 verbunden und dann in einem RAID 0 organisiert. Dadurch werden die beiden Eigenschaften Sicherheit und Datendurchsatz kombiniert. Damit es zu einem Datenverlust kommen kann, müssen schon zwei Festplatten desselben RAID 1 ausfallen. Durch die RAID-Anordnung steht uns aber nur die Hälfte des gesamten Speicherplatzes zur Verfügung.4.4 RAID 5
Dieses RAID vereint ebenfalls einen hohen Datendurchsatz und erhöhte Ausfallsicherheit bei gleichzeitig geringeren Speicherkosten. Für ein RAID 5 benötigt man mindestens 3 Festplatten. Dabei werden, wie bei einem RAID 0, die Nutzdaten auf alle Festplatten verteilt. Gleichzeitig wird für jede Datei eine Paritätsdatei angelegt. Aus dieser lässt sich die Originaldatei wieder rekonstruieren. Die Paritätsdatei wird jedoch niemals auf der selben Festplatte wie ihre zugehörige Datei angelegt. Bei drei Festplatten würde eine Datei also auf Festplatte 1 + 2 verteilt, während die Paritätsdatei auf Festplatte 3 liegen würde.
Fällt nun eine Festplatte aus, kann die Originaldatei entweder wiederhergestellt werden, oder es geht nur die Paritätsdatei verloren. Beim nächsten Schreibvorgang wird eine Datei auf Festplatte 2 + 3 verteilt, die Paritätsdatei wird entsprechend auf Festplatte 1 angelegt usw. Bei unserem Beispiel mit drei 1-TB-Festplatten errechnet sich der Speicherplatz des RAID folgendermaßen: (Anzahl der Festplatten – 1) x Größe der Festplatten = (3 – 1) x 1 TB = 2 TB. Im Gegensatz zu einem RAID 1 haben wir also doppelt so viel Speicherplatz zur Verfügung. Das Aufsetzen eines RAID 5 beansprucht jedoch enorm viel Zeit.
2 Comments
Sehr wertvolles Thema – danke! Wer sich nicht mit einer RAID-Programmierung beschäftigen möchte, aber das Konzept nutzen möchte, sollte sich Drobo ansehen. Der kleinste hat 5 slots, und man kann sich n-1 oder n-2 (Ausfall von 2 Platten ohne Verlust) aussuchen. Hierbei ist auch nicht die kleinste Platte begrenzend. Ich verwende das seit Jahren mit großer Begeisterung als Hauptspeicher. Dennoch habe ich externe Festplatten OFFLINE gelagert, so dass die Wohnung brennen kann oder ich mir einen Ransomware-Virus einfangen kann, ohne Daten zu verlieren. Zur bequemen Synchronisation gibt es kleine Hilfsprogramme, ich nehme SyncBackFree (Freeware).
Hallo Ernst!
Ich habe mir gerade mal die Website von Drobo angeschaut, die BeyondRAID-Technologie hört sich ja wirklich sehr praktisch an! Das größte Problem an den herkömmlichen RAID-Systemen ist ja ihrer Unflexibilität, gerade wenn der Speicher erweitert werden muss. Gerade das scheint Drobo je gut gelöst zu haben. Klappt das mit der Speichererweiterung wirklich so einfach und Problemfrei?
Viele Grüße,
Tim