Tasche oder Rucksack?
Glauben Sie keiner Werbung oder Blogeinträgen, die mit der Überschrift »Die perfekte Fototasche« beginnen. Denn es gibt sie nicht.
Fotorollkoffer* sind klasse. Die gesamte Ausrüstung passt hinein, und Sie müssen das schwere Equipment nicht tragen. Aber was machen Sie damit, wenn Sie zu einer schönen Location wandern möchten? Oder wo stellen Sie den Koffer ab, wenn Sie in der Stadt fotografieren?
Ein
Fotorucksack* ist auch super. Es gibt tolle, gepolsterte Fächer, und Sie können sich damit frei bewegen. Aber wohin packen Sie Ihre Wasserflasche und Ihre Butterbrote? Dafür brauchen Sie dann einen zweiten Rucksack. Außerdem habe ich festgestellt, dass der Tragekomfort – selbst bei den sehr teuren Fotorucksäcken – miserabel ist. Und auch das Handling überzeugt mich nicht, zumindest nicht in der Stadt. Denn dort komme ich nicht schnell genug an mein Equipment heran, da ich den Rucksack erst auf den Boden legen muss. Also hilft nur die
Umhängetasche*. Je nachdem, wie schwer diese aber ist, haben Sie bereits nach einer halben Stunde Rückenschmerzen.
Sie sehen schon: Es gibt nicht die eine, perfekte Fototasche, sondern Sie müssen, je nachdem, was Sie vorhaben oder fotografieren möchten, verschiedene Taschen benutzen. Ich habe mehrere Taschen, die zum Einsatz kommen. Keine davon ist eine »echte« Fototasche, sondern wurde dafür umfunktioniert. Das hat zwei Gründe: Zum einen möchte ich nicht, dass irgendwo das Wort »Foto« oder ganz bestimmte Herstellerlogos zu finden sind. Das zieht nur eine unbeabsichtigte Aufmerksamkeit auf sich.
Der zweite Grund ist der Preis. Mein Equipment ist teuer genug, und irgendwo anders lässt sich vielleicht sparen. Bin ich viel mit dem Auto unterwegs, nehme ich gerne meinen Rollkoffer mit. Das ist ein ganz normaler Rollkoffer, der zusätzlich mit Schaumstoff aus dem Baumarkt (10 Euro) ausgepolstert wurde. Für die Stadt nehme ich gerne eine normale Kuriertasche mit einer sehr guten Schulterpolsterung, die groß genug für eine Kamera mit Objektiv ist. Zusätzlich habe ich auch einen normalen Rucksack mit gutem Tragekomfort, in den zwei Kameras und zwei Objektive, Proviant und sogar ein Notebook passen.
Oder halten Sie es wie mein ehemaliger Chef, bei dem ich das Fotografenhandwerk gelernt habe: Er musste nie irgendetwas tragen. Er hatte drei Assistenten.
Was meinst Du? Wie stellst Du Dein Equipment für die Reisefotografie zusammen? Kommentare gerne gesehen :-)